Diese Öfen, oft aus Stein und Lehm gebaut, wurden über Jahre hinweg von Handwerkern und Bauern gepflegt und instand gehalten. So wie auch am Bauernhof von unserer Kollegin vom Lagerhaus Mondsee, Gerti Herzog, wo dieser alte Brotbackofen nach Jahrzehnten des Ruhens wieder zum Leben erweckt wurde.

Wir durften Gerti beim Brotbacken nach traditionellem Familienrezept über die Schulter schauen.

Der Brotbacktag beginnt früh am Morgen. Zunächst wird der Ofen mit trockenem Holz angeheizt, wo die Kunst des Brotbackens bereits beginnt, denn die richtige Temperatur des Ofens ist entscheidend für das Gelingen des Brotes. Während das Feuer lodert und der Ofen langsam aufheizt, wird der Brotteig vorbereitet. Die Zutaten sind einfach: Mehl, Milch, Wasser, Hefe und/oder Sauerteig und Salz.

Das Kneten des Teiges ist eine anstrengende Arbeit, die Kraft und Geduld erfordert, um den Teig geschmeidig und elastisch zu machen.

Sobald der Ofen die richtige Temperatur erreicht hat und das Feuer heruntergebrannt ist, wird die Glut herausgekehrt und der Boden des Ofens gründlich gereinigt. Der aufgegangene Teig wird dann in den heißen Ofen geschoben. Die Backzeit variiert je nach Größe der Brote und der Hitze im Ofen, aber der Duft von frischem Brot, der sich bald ausbreitet, ist unvergleichlich.

Das Brotbacken war oft eine gemeinschaftliche Tätigkeit, bei der Familienmitglieder und Nachbarn zusammenkamen und während der Teig ruhte und ging, gab es Zeit für Geschichten und den Austausch von Neuigkeiten. Es war also mehr als nur die Herstellung eines Nahrungsmittels. Auch heute noch ist es ein Akt der Gemeinschaft und der Bewahrung von Traditionen.

In einer Zeit, in der vieles schnelllebig und industrialisiert ist, bewahrt das traditionelle Brotbacken auf Bauernhöfen einen Hauch von Einfachheit und Authentizität. Es erinnert daran, dass gute Dinge Zeit und Sorgfalt benötigen und dass die besten Erinnerungen oft die sind, die in Gemeinschaft geschaffen werden.